Mendrisio - Chiasso

Mendrisio - Chiasso

Sa 29.12.2007 - Schluchten und Heilige zum Abschluss.
Mendrisio 328 m - Corteglia 425 m (0.50 h) - Castel S.Pietro 449 m (0.20 h) - Punt Farügin (0.40 h) - Morbio Inferiore Basilica (0.30 h) - Chiasso Stazione 238 m (1.10 h) - 3.30 h, 12 km

Neben den verschiedenen auf wandersite.ch beschriebenen Wegvarianten haben wir uns für diese letzte Wegstrecke unsere eigene herausgesucht:

In der Fussgängerzone, Corso Bello, biegen wir vor dem Palazzo Pollini links ab und steigen die Via alla Torre hinauf bis zur Kirche San Sisino . Nach dem Stadttor führt der Weg nach rechts (gelbe Wegweiser "91"). Am Ende geht die Quartierstrasse in einen Fuss- und Radweg über. Dann folgen wir dem Hügelzug weiter auf der Via della Selva quer durchs Villenquartier.

Auf der Via Redegonda treffen dann alle Routen zusammen. Sie führt über den Hügel hinüber nach Corteglia. Der Ausblick oberhalb der Rebberge hinunter in die Ebene ist an diesem klaren Wintermorgen grossartig. Hier im südlichsten Zipfel der Schweiz kommen schon mal mediterrane Gefühle auf.

Cosma e Damian

San Sisino

Redegonda

Blick südwärts nach Chiasso

Balerna

Stabio, dahinter die Walliser Alpen

Durch Corteglia hindurch folgen wir weiter den spärlichen gelben Wegweisern. Die Kirche von Castel S. Pietro ist aber von weit her zu sehen und so können wir den richtigen Weg kaum verfehlen.

Castel S. Pietro

Parco delle Gole della Breggia

Der Naturpark der Breggia-Schluchten ist sehr beeindruckend. Die gut angelegten und gesicherten Wege führen durch die 1.5 km lange Schlucht und eröffnen den Besuchern ein geologisches Profil, das vom Jura bis zum Tertiär (über 80 Millionen Jahre) reicht. Weiterer Link

Route Castel S. Pietro - Chiasso

Punt da Canaa

Alte Strasse hinunter zum Punt da Canaa.

Punt da Canaa und die moderne Brücke von Castello

Schichten, Strukturen und dazwischen die Breggia

Blick von der Punt dal Farügin

Ausgang der Schlucht

Buzun dal Diavul

Am Ende der Schlucht überqueren wir die Breggia auf der Betonbrücke des Zementwerks. Der Wanderweg folgt rechts dem Zaun des eher hässlichen Fabrikareals bis zum grossen Parkplatz. Bei der Infotafel sind die Wegweiser nicht klar: Wir nehmen den gleich gegenüber steil ansteigenden Waldweg (Sackgasse, Fahrverbot) - und haben gut gewählt: Das Strässchen mündet nach wenigen Metern in einen neu gesicherten Weg der oberhalb des Fabrikgeländes verläuft. So gelangen wir hinauf nach Morbio Inferiore, wo wir in der Trattoria del Persico auf der sonnigen Terrasse ein Plättchen mit "Antipasti della Valle di Muggio" verzehren.

Trattoria del Persico

Morbio Inferiore: Basilica di Santa Maria dei Miracoli, Renaissancebau auf den Ruinen einer alten Burg, barock überladen aber mit einem bemerkenswerten Marienbild aus der ursprünglichen Schlosskappelle.

Von der Postautohaltstelle Morbio Basilica weist der gelbe Wegweiser "Vacallo, Chiasso" talwärts. Der Quartierstrasse entlang gelangen wir zu einem Kreisel, wo wir geradeaus dem Verkehrsschild "S.Giorgio" folgen. Bald haben wir die Kirche erreicht. Wenige Meter weiter, kurz vor der Schulanlage weist links, wenige Meter unterhalb der Strasse ein gelbes Schild den Weg ins Unterholz. Vorbei am Botta-Bau der Schulanlage steigen wir hinunter in ein Tälchen und folgen dem Bachlauf bis der Wanderweg uns bei San Simone zwischen Sportplätzen und Wohnblocks hindurch schleust.

Vorplatz der Basilica

San Giorgio
(Bild aus Web)

Schulanlage Morbio: Werk des Architekten Botta (Bild: Web)

Wanderweg von San Giorgio nach San Simone

Unterhalb der der Kirche San Simone geht's nach rechts und dann folgt man am besten dem Gefälle - alles was bergab führt, führt ans Ziel:

Ueber Quartiersträsschen, Hausplätze und Treppen sind wir schnell unten an der Autobahn und am Ortseingang von Chiasso.

Vacallo: Letzte Tessin-Impression

Autobahn-Zoll Chiasso-Como

Ziel fast erreicht: Chiasso

Bahnhof Chiasso: 29.12.07, 14:13

Und da sind wir plötzlich am Ziel angekommen: Bahnhof Chiasso - nicht wirklich ein einladender Ort für Weitwanderer, aber eben der südlichste Punkt der Schweiz. Also versuchen wir, unser vollbrachtes Werk zu feiern, obwohl plötzlich alles ganz normal wirkt. Wir kaufen uns im Vorbeigehen schnell eine kleine Flasche Champagner und eilen zum Bahnhof.
Zur Feier des Tages reisen wir 1.Klasse nach Hause, stossen im milden Licht der Wintersonne vor der traumhaften Kulisse der vorbei flitzenden Tessiner Seenlandschaft auf die 511 zurückgelegten Kilometer an - ob es genau so viele waren oder ein paar mehr oder weniger lässt sich schwer berechnen. Keine neun Monate nachdem wir an einem sonnigen Aprilmorgen in einer Frühlingslaune spontan beschlossen, diesen Trans-Swiss-Trail auszuprobieren, haben wir den Nord-Süd-Weg durch die Schweiz hinter uns gebracht, in 34 Teilstücken das Land neu erlebt, unzählige Eigenheiten und liebevolle Eigenschaften der so unterschiedlichen Regionen erfahren.

Manch ein kurzes Gespräch am Wegrand, die Plauderei mit einer Wirtin und dann und wann ein ungläubiges Nachfragen, wenn wir unser Wanderziel erwähnten: Nebst diesen sympathischen Begegnungen waren die unerwartet vielfältigen, landschaftlichen Eindrücke stets ein Grund dieses Wanderprojekt zu Ende zu führen.

An 34 Tagen waren wir unterwegs: 23 ganze und 11 halbe Tage. An diesen 34 Tagen wurden wir genau während 1.5 h verregnet - sonst hatten wir trockenes, ja meist sonniges Wetter. Zwei Teilstücke legten wir als Einzelstrecken zurück, sonst waren wir maximal fünf Tage am Stück unterwegs:

1 Tag	Bern - Boll	Boll - Schafhausen
2 Tage	Boncourt - St-Ursanne	Lützelflüh - Langnau	Wassen - Airolo	Isone - Morcote
3 Tage	St-Ursanne - St-Imier	Bellinzona - Isone/Brusino - Chiasso
4 Tage	Kerns - Wassen	Airolo - Bellinzona
5 Tage	St-Imier - Bern	Langnau - Sarnen

Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals herzlich für die ausgezeichnete Dokumentation des TST auf wandersite.ch bedanken. Weitere Quellenhinweise gibt es hier. Rückfragen und Kommentare nehmen wir gerne per Mail entgegen.

Morcote - Mendrisio

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